Monat: April 2012

Wissen

Dropbox

12. April 2012

Fotos und Dateien in der „Cloud“ per Dropbox

Eine ziemlich praktische Sache ist es, Fotos und andere Dateien per „Dropbox“ auszutauschen. Das ist seit diesem Jahr in den Fotokursen die Methode, um die bei den Exkursionen erstellten Bilder zu übermitteln.
Jeder hat so die Möglichkeit, mir seine Bilder auch in der Originalauflösung zukommen zu lassen.

Die Teilnehmer bekommen von mir eine „Einladung“ per e-Mail, einen von mir für den speziellen Kurs freigegebenen Ordner als Austauschordner zu nutzen, in dem sie ihre Fotos hochladen können. Ich hole mir die Bilder aus dem Ordner und kann sie für den Kurs in mein „iPhoto“ einsortieren.

Jeder, der sich zudem explizit anmeldet (also auch die „Dropbox“ Software auf seinen Rechner installiert), bekommt kostenlos 2 GB online Speicherplatz, den er privat nutzen kann, um Dateien überall mit jedem Computer, aber auch Android- oder Apple Smartphone, aber auch über das iPad verfügbar zu haben – und bekommt schon dafür neuerdings 500 MB extra Speicherplatz. Für jeden weiteren Nutzer, der sich aufgrund Eurer „Einladung“ wiederum bei Dropbox anmeldet, erhält man weitere 500 MB Speicherplatz – bis zu 18 GB. Und das ist schon eine ganze Menge für ein gratis Angebot.

Wie ich finde, eine praktische Sache – auch um mit Freunden und Bekannten Fotos und andere Dateien auszutauschen.

Hier der Link zur Dropbox:

https://www.dropbox.com/

Wissen

Wann ist ein Weitwinkelobjektiv ein Weitwinkel?

11. April 2012

Was macht ein Weitwinkelobjektiv zum Weitwinkel, was ein Tele zum Teleobjektiv?

Es gab Zeiten für Fotografen, in denen ein Normalobjektiv die Standardbrennweite beim Kauf einer Spiegelreflexkamera war. Inzwischen ist in der Fotografie das Zeitalter der Objektive mit veränderbarer Brennweite (der „Zoom“-Objketive) als „normal“ angebrochen. So fragte mich kürzlich eine Kursteilnehmerin, ob sie an meinen Kursen teilnehmen könnte, weil sie doch nur „ein“ Objektiv hatte. Es stellte sich heraus, dass sie – natürlich – ein Zoom-Objektiv mit 18-55mm Brennweite hatte. Im Grunde hat sie also „drei“ Objektive, denn diese Brennweiten vereinen Weitwinkel, Normalobjektiv und Tele in einem Objektivgehäuse.

Aber was entscheidet was „Normal“ ist, Weitwinkel- oder Teleobjektiv ist?

An dieser Stelle komme ich nicht um einen kleinen Ausflug in die Geometrie herum, konkret um den Satz des Pythagoras:

„Er besagt, dass in allen ebenen rechtwinkligen Dreiecken die Summe der Flächeninhalte der Kathetenquadrate gleich dem Flächeninhalt des Hypotenusenquadrates ist. Als Gleichung ausgedrückt lautet er:
a
2 + b2 = c2

In Zeiten des Films war also das Filmformat 24×36 mm. Die Diagonale des Films war also ca. 43,3 mm. Der Einfachheit halber hat man als Normalobjektiv die Brennweite 50 mm auserkoren.
Jede Brennweite die kürzer als 50 mm ist, wird als „Weitwinkel“ bezeichnet;  jede die länger als 50 mm ist, als „Teleobjektiv.“
Bei einem Sensor der aktuellen „Consumer“-Spiegelreflexkameras (der ca. 18x24mm gross ist) wäre die „Normalbrennweite“ also genau 30 mm.
Also ist bei einer Kamera mit „DX“-Sensor ein Weitwinkel, wenn die Brennweite kürzer als 30 mm ist, ein Tele alles was länger als die Brennweite des „Normalobjektivs“ ist.

Ein 18-55 mm Objektiv für die DX Kamera entspricht also in etwa dem 24-75 mm „Standardzoom“ für die FX (Vollformat)-Kamera. Daher wird dieses Zoom auch als billiges Kit-Objektiv beim Kauf einer neuen DX Kamera angeboten.

Neben diesen „Faustregeln“ gibt es auch harte Fakten:
Ein Weitwinkelobjektiv hat einen größeren Bildwinkel, und man kann näher an das Motiv herangehen. Das führt natürlich zu Verzerrungen, da die so nahe eingestellten Motivteile auch unverhältnismäßig größer abgebildet werden (siehe Titelbild des Artikels).

Ein Teleobjektiv komprimiert optisch die Entfernungen von Objekten, die nahe am Fotografen sind zu denen, die weiter entfernt sind. Zudem ist die kürzeste Einstellentfernung weiter entfernt.

Siehe auch diese Artikel:

Bildgestaltung mit Objektiven 1 und Bildgestaltung mit Objektiven 2

 

 

Blog/News

Bildbeispiele zu Snapseed

3. April 2012

Bildbeispiele zu „Snapseed“

Zur Vervollständigung des Snapseed-Artikels (http://www.fotokurse-gertklaus.de/2012/02/vorstellung-snapseed/) hier noch ein paar Anwendungs- bzw. Bearbeitungsbeispiele. Ich habe verschiedene Aufnahmen ausgesucht und verschiedene (meiner Ansicht nach passende) Stile in Snapseed angewendet.

Beispiele für „Grunge“ und Rahmen

Als erstes ein Beispiel mit der „Grunge“ Bearbeitung. Hier habe ich in den Einstellungen von Snapseed die „Grunge“- Textur 2 ausgewählt, die Stärke der Textur etwas hochgezogen und den Stil angepasst. Die Helligkeit habe ich verstärkt, den Kontrast etwas abgeschwächt. Anschließend habe ich einen Rahmen hinzugefügt. Die Rahmen fügen übrigens nichts dem Bild hinzu, sondern nehmen (leider) etwas weg. Der Rahmentyp war Typ 5. Beide Bilder habe ich mit den gleichen Einstellungen bearbeitet, um den Charakter der Serie zu erhalten.

Wenn Ihr Rahmen hinzufügen wollt, solltet Ihr das ganz am Ende der Bearbeitung machen, sonst werden die Rahmen mit bearbeitet!

Hier also das Original und das Snapseed-Ergebnis:

 

Beispiele für Architektur in Schwarz/Weiß

Zu moderner Architektur passt natürlich ein Grunge-Look nicht wirklich. Also dachte ich mir, die Fotos würden in Schwarz/Weiß gut aussehen. Die Originale waren mit Polfilter fotografiert, also wird der Himmel sowieso recht dunkel. In „CaptureOne“ habe ich vorab schon die stürzenden Linien korrigiert.

Trotzdem setzte ich in der Bearbeitung den „Rotfilter“ ein, machte aber die Fotos heller und reduzierte den Kontrast. Der Rahmentyp sollte schlicht sein, also einfach weiß (Rahmentyp 10). Man sieht den Rahmen besser, wenn man aufs Bild klickt, dann wird (jedenfalls in Firefox) der Hintergrund des Fensters dunkel. Das Titelbild dieses Artikels habe ich ebenso bearbeitet.

Statt Portrait ein Hundefoto, „Center Focus“ und „Drama“

Um den Effekt „Center Focus“ zu demonstrieren habe ich mich für ein Hundeportrait entschieden. Ich habe das „Weichzeichnen“ und die „Vignette“ etwas verstärkt. Anschließend habe ich in „Drama“ noch kleinere Korrekturen vorgenommen. Durch den Regler „Stärke“ bekommt man etwas Kontrast in Strukturen. So kommt der Hund noch besser raus, da eben etwas kontrastreicher. Der Rahmen bei dem Bild war (glaube ich 😉 ) Typ 1.

 

 

Selektive Korrekturen im „Tune Image“ Fenster

Mit den Reglern kann man sehr gute Änderungen vornehmen, fast fühlt man sich an HDR-Effekte erinnert. Allgemein sind die Korrekturmöglichkeiten und die Empfindlichkeit der Schieberegler in „Snapseed“ sehr gut.

 

Vor allem „Schatten“ und „Ambiente“ geben dem Bild einen HDR-Eindruck. Der Knüller überhaupt ist, dass man hier auch mit „Kontrollpunkten“ arbeiten kann. Das sind Kreise, die man in der Größe anpassen kann und so selektiv bestimmte Bereiche des Fotos unabhängig vom Rest anpassen kann. Aber die Kontrollpunkte sind nicht einfach eine „weiche Auswahl“, sondern maskieren automatisch nur bestimmte Bereiche innerhalb des Kontrollpunktes. Soviel ich weiß, gibt es diese Technik nur bei den „NIK“-Filtern – zu denen ja „Snapseed“ auch gehört.

So habe ich bei dem U-Bahn Eingang den Himmel und die Häuser hinter dem Glas noch herausgeholt. Ansonsten habe ich Kontrast hinzugefügt, Sättigung verringert und die Helligkeit angepasst. Rahmentyp 1, den ich aber in der Größe gelassen habe, sonst schneidet er mir zuviel vom Foto ab.

 

 

 

Snapseed – Test, Fazit

In jeder Hinsicht ist „Snapseed“ ein äußerst gelungenes Programm. Die Bedienung ist einfach und die Oberfläche selbsterklärend. Die Möglichkeiten sind effektiv und es gibt geschmackvolle Effekte. Die Regler greifen dort, wo es sinnvoll ist und regeln nur soviel, dass man eigentlich nichts kaputt machen kann. Zudem gibt es für jede Bearbeitungsmöglichkeit gute Vorgaben.

Das „Tilt-Shift“ Tool ist voll im Trend, ebenso die „Grunge“-Verfremdungen. Alles fügt sich nahtlos ineinander und so macht „NIK“ gute Werbung für seine hochpreisige Filterkollektion. Ich nehme an, das ist auch der Grund für den sehr günstigen Preis. Klar, dass bei diesem Preis nicht alles zu haben ist. Ich muß immer Bildschirmschüsse von der Stellung der Regler machen, wenn ich Serien von Bildern bearbeiten will – es gibt keine Möglichkeit, Einstellungen abzuspeichern.

Aber wer nicht öfter ganze Serien bearbeiten will und sich auch nicht mit einer Riesen-Software befassen mag, ist bei „Snapseed“ sehr gut aufgehoben. Der Einsteiger erreicht auf einfache Weise gute Effekte mit „Snapseed“ und auch der Fortgeschrittene freut sich über den geschmackvollen Look, dem er seinen Bildern zuweisen kann.

Für 16 € einfach unschlagbar! KAUFEN!!