Schlagwort: Verschluß

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Verschlusszeiten 2

18. Februar 2013

Weitere
Infomationen zur Verschlusszeit

Selbstverständlich ist die Wahl der Verschlusszeit abhängig vom vorhandenen (Tages)Licht.

Wenn ich – wie im vorangegangenen Artikel „Verschlusszeit, Fragen und
Antworten“
einfach eine zur gewählten Brennweite benötigte Verschlusszeit auswähle, kann es passieren, dass das Foto zu dunkel wird.

Insofern müsst Ihr die Voraussetzung schaffen, damit eine kurze Verschlusszeit möglich wird.

Einstellungen

Ich empfehle diese Vorgehensweise:
Bevor Ihr mit dem Fotografieren anfangt, schaut Euch die herrschenden Lichtverhältnisse an:
Ist es ein trüber Tag ohne Sonne, wählt Ihr eine hohe Empfindlichkeit an der Kamera – die ISO-Zahl sollte 400 oder 800 ISO sein.
Fotografiert Ihr im Sommer bei strahlendem Sonnenschein, stellt Eure ISO auf 200.
Fotografiert Ihr bei Nacht (ohne Blitz oder Stativ!), benötigt Ihr die grösstmöglichste ISO Zahl, die Eure Kamera zur Verfügung hat (1600 oder mehr!).

Überprüft Eure Blendeneinstellung.
Die Blendenzahl „F“ sollte möglichst klein sein (5,6 oder kleiner).
(Die maximal mögliche Blendenöffnung könnt Ihr am Objektiv ablesen. Die Zahlen 1:3,5-5,6/18-55 mm bedeuten, dass das Objektiv bei 18 mm Brennweite eine maximale Blendenöffnung von f=3,5 hat, bei 55 mm eine maximale Blendenöffnung von f=5,6 hat.)
Kursunterlagen_Equipment_24-70 Zoom-008

Hier ein 24-70mm Zoomobjektiv mit maximaler Blendenöffnung
(Lichtstärke) von 2,8

 

 

 

Kursunterlagen_EquipmentWWZoom-009

Hier ein 10-20mm Weitwinkel-Zoomobjektiv mit maximaler
Blendenöffnung (Lichtstärke) von f=4 bei 10 mm und f=5,6 bei 20 mm
(Ihr könnt auch die Brennweiteneinstellungen 10 mm,
12 mm, 14 mm und 17 mm sehen.)

 

Zeit/Blendenkombinationen

Um Euch eine Vorstellung der Zahlen zu geben, hier ein paar Verschlusszeiten-
und Blendewerte:
Die Verschlusszeitenreihe: 1 sek., 1/2 sek., 1/4 sek.,
1/8sek., 1/15 sek., 1/30 sek., 1/60 sek., 1/125 sek., 1/250 sek.,
1/500 sek., 1/1000 sek. etc.
die gleichen Stufen bei den Blenden: 1, 1.4, 2, 2.8, 4, 5.6, 8, 11, 16, 22, 32
und bei den ISO: 100, 200, 400, 800, 1600, 3200, 6400
Die Abstufungen bzw. die Änderung eines ganzen dieser Wertes – ob Zeit, Blende oder ISO – bewirkt jeweils
das gleiche Belichtungsergebnis.
Wie zum Beispiel:
ISO 200 1/125 sek. f=5,6
ISO 200 1/60 sek. f=8

ISO 400 1/250 sek. f=5,6
ISO 400 1/125 sek. f=8
ISO 400 1/60 sek. f=11

ISO 800 1/500 sek. f=5,6
ISO 800 1/250 sek. f=8
ISO 800 1/125 sek. f=11
ISO 800 1/60 sek. f=16

Alle diese Werte ergeben das gleiche Belichtungsergebnis! (Gleiche Helligkeit des Fotos)

Weitere Infos auch hier: BELICHTUNG MESSEN

 

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Verschlusszeiten

Verschlusszeit, Fragen und Antworten

Frage: Komisch, manche Bilder die ich mache sind irgendwie unscharf – aber  der Autofocus hat gepiepst und das richtige Meßfeld hat aufgeleuchtet. Was läuft bei meinen Fotos falsch?
Antwort: Schwierig, das rein theoretisch herauszufinden. Aber aufgrund meiner Erfahrung liegt das Problem an der „Wahl“ der Verschlusszeit – bzw. der Wahl der Programmautomatik.
Man sollte die Entscheidung über wichtige Dinge nicht Computern überlassen! … 😉

Denn das Wichtigste beim Fotografieren ist – die Verschlusszeit!! Sie sorgt dafür, dass unsere Bilder richtig belichtet werden. (Aber was ist mit der Blende? Die Blende ist zunächst drittrangig… Eigentlich eher ein Mittel zur Bildgestaltung… aber  davon bei anderer Gelegenheit mal mehr. )

Bild unten: Unschärfe durch Verwackeln – zu sehen an den Doppelkonturen

Kursunterlagen_Equipment_85er

„Richtige“ Verschlusszeiten

Verschlusszeiten dauern bei Tageslicht in der Regel Sekundenbruchteile. Wenn diese Sekundenbruchteile zu lange werden, verwackeln wir das Foto, weil wir die Kamera nicht lange genug ruhig halten können.

Frage: Woher weiß ich, welche Veschlusszeit meine Kamera einstellt?

Antwort: Im Display (und unten im Sucher) der Kamera wird die Verschlusszeit (die Blende und vieles andere angezeigt).

Display-Nikon
Im Display  ist die Verschlusszeit normalerweise die grössere Zahl. Außerdem ist der eingestellte Blendenwert mit einem „F“ gekennzeichnet.

Frage: Welche Verschlusszeit brauche ich, um das Foto nicht zu verwackeln?

Antwort: Ganz allgemein bergen zweistellige Verschlusszeiten immer die Gefahr des Verwackelns.
Die Faustregel für die minimal benötigte Veschlusszeit lautet:

Die Zahl der eingestellten Brennweite am Objektiv sollte der eingestellten Verschlusszeit entsprechen.

Also – wenn Ihr ein 18-55 mm Objektiv (ein Zoom-Objektiv = Objektiv mit veränderbarer Brennweite) habt,
braucht Ihr bei der Verwendung des 18 mm Weitwinkelobjektivs MINDESTENS 1/20 sek. Verschlusszeit,
bei der Verwendung des 55 mm Teleobjektivs MINDESTENS 1/60 sek. Verschlusszeit!

Zudem solltet Ihr  die Kamera richtig halten. Freihandaufnahmen mit Blick auf das Display taugen dafür nicht! Jeder Profi hält die Kamera so, wie auf der Abbildung unten (oder im Titelbild) zu sehen. Seid froh, dass Ihr einen optischen Sucher habt! Aber auch Kameras nur mit Display kann man besser halten als mit vier Fingern freihändig!

Kamerahaltung

…und beim Auslösen daran denken:
Festen Stand suchen, Ellenbogen an den Körper, Luft anhalten – dann gelingen auch mal Fotos, die nicht ganz der Faustregel entsprechen!

Wer noch mehr wissen will:
Hier geht´s zur Fortsetzung – VERSCHLUSSZEITEN 2
oder zum Artikel über die  BELICHTUNGSMESSUNG

 

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Blitzen 2

26. März 2010

Blitzen und Verschlußzeit

Nun haben immer wieder Kursteilnehmer Bedenken mit langen Verschlußzeiten zu Blitzen, weil sie dann das Bild verwackeln könnten. Nun habe ich im vorangegangenen Artikel erwähnt, dass der Blitz kürzer als 1/1000 sec (eine Tausendstel Sekunde!) blitzt. Ihr habt bestimmt Probleme wenn Ihr versucht, dabei zu Verwackeln. 😉

Dabei gibt es die Möglichkeit, mit der kurzen Blitzzeit und einer langen Verschlußzeit ganz neue Eindrücke zu fotografieren:

 

 

ISO: 200 Verschlußzeit: 1 sec, Blende: 5.0 , mit der Kamera ziemlich gewackelt 😉 – siehe Lichtkringel…

Aber auch mit „zoomen“ (Veränderung der Brennweite während der Belichtung) erreicht man zusammen mit dem Blitz interessante Ergebnisse:

 

ISO: 400 Verschlußzeit: 1/8 sec, Blende: 4,5, Zoom von 24-70 mm

 

Link:
Weitere Informationen im vorangehenden Artikel
Link:
oder bei weiteren Bildbeispielen

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Blitzen

24. März 2010

Blitzen bei Dunkelheit

Mit den Aufsteckblitzen („ann Metz mecherd ich aa“) oder auch den kleinen, in die Kamera eingebauten „Elektronenblitzgeräten“ stand ich lange Zeit auf Kriegsfuß. Ich kann inzwischen sagen, dass ich damit meinen Frieden gemacht habe – die grosse Liebe ist es aber immer noch nicht. „Kaltes“ Licht direkt von vorne ist nicht meins.

Zuweilen führt aber kein Weg am „Metz“ vorbei. Bei Nacht oder in Innenräumen ist – trotz immer lichtempfindlicheren Kameras – selten soviel Licht, dass wir ohne Blitz auskommen. Aber: Kennt Ihr diese Art von geblitzten Aufnahmen?:

Bleiche Gesichter vor schwarzen Hintergründen? Nach ein paar Wochen keine Ahnung mehr, wo Ihr das Bild gemacht habt, da ja die Information im Umfeld fehlt?

Das muss nicht sein, wenn Ihr manuell das vorhandene Licht messt (wie auch bei der Belichtungsmessung beschrieben) und dann Euren Blitz dazu einschaltet.

 

Dann könnte das Bild so aussehen:

 

Gleicher Ort, ein paar Minuten später… Und schon wirkt die junge Dame nicht mehr so blass…  und das Foto ist nicht mehr so beliebig, denn man sieht, wo es fotografiert wurde.

Alternativ könnt Ihr auch mit Zeitautomatik (A) fotografieren. Warum aber besser nicht mit Blendenautomatik (S)?

Nur die Blende ist bei der Blitzsteuerung relevant

Unser Kamera-Verschluss funktioniert „anders“: Die Verschlußzeiten werden nicht auf die Weise „auf———– zu“ (bei langen Verschlußzeiten 😉 ) oder „auf-zu“ (bei kurzen Verschlußzeiten) gebildet. Vielmehr haben Spiegelreflexkameras einen sogenannten Schlitzverschluß, bei dem zwei aufeinander folgende Verschlußvorhänge die Verschlußzeiten bilden. Je kürzer der Abstand der Vorhänge, desto kürzer die Verschlußzeit.

Das bedeuted aber beim Blitzen, dass bei zu kurzen Verschlußzeiten ein Teil des Bildes dunkel („abgeschattet“) wäre, da die Verschußvorhänge während der Belichtung einen Teil des Bildes verdecken.

 

In diesem Zusammenhang wäre auch die Blitz-Synchronzeit zu erwähnen. Bei dieser Verschlußzeit liegt beim Auslösen das gesamte Format frei und der Blitz kann das ganze Bildformat ausleuchten. Das bedeutet, dass der erste Verschußvorhang schon „angekommen“ ist, während der zweite Vorhang noch nicht „unterwegs“ ist. Also ist die Blitzsynchronzeit die kürzest mögliche Verschlußzeit, mit der wir komplett vom Blitz ausgeleuchtete Fotos bekommen. Die modernen Kameras stellen in der Regel diese Zeit ein, wenn wir den eingebauten oder einen Systemblitz einschalten.

Also können wir die Belichtung beim Blitzen nur durch die Blende steuern, die beim Auslösen immer auf den eingestellten Wert springt. Wenn wir nun Blendenautomatik eingestellt haben, ändert sich die Blende, und der Blitz muß in unterschiedlichen Leistungen blitzen – und das wirkt sich auf die Lebensdauer der Batterien aus. Zudem ist für mich die Blende eher ein Mittel zur Bildgestaltung als zur Belichtungssteuerung.

Mehr zu dem Thema gibt´s im folgenden Artikel: