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Bildgrössen

12. Mai 2010

Die notwendigen Bildgrössen für Abzüge

 

 

Immer wieder taucht die Frage auf, wie groß ein Bild sein muß, um für eine bestimmte Größe von Abzügen groß genug zu sein. Im „Focus“ war darüber ein Artikel und eine Tabelle zur Antwort auf dieses Thema. Hier der Link: http://www.focus.de/digital/foto/bildaufloesung/uebersichts-tabelle_aid_9929.html

Auch sonst bietet der online-Artikel nützliche Hintergrund-Informationen zur digitalen Fotografie.

Die abgebildete Tabelle entstammt alledings der sehr informativen Website „Digitalfoto Tipps und Tricks“.

Equipment

Tipps fürs Equipment

16. April 2010

Tipps für Zuhause und im Urlaub

Heute versuche ich mal, meine Erfahrungen in den Kursen und bei eigenen Reisen bezüglich Ausrüstung zusammen zu fassen.

Die Zeiten, in denen ich mit Rucksack und Kameras unterwegs war, sind schon ein paar Jahre her. Trotzdem erinnere ich mich noch gut daran. Es kam schon vor, dass meine Kameratasche mehr wog als mein Reisegepäck. 🙂 Allerdings spare ich nicht viel durch die nun überflüssigen Filme (das waren schon 2-3 kg), da ich heute dafür einen Laptop dabei habe.

Strom

Zunächst mal eines: Ohne Batterien oder Akkus geht bei modernen Kameras nichts mehr. Mindestens ein Ersatzakku und ein externes Ladegerät ist Pflicht.

Nichts ist ärgerlicher als eine schwere Kamera schleppen zu müssen ohne fotografieren zu können weil der Akku leer ist. Die zusätzliche Ausgabe von einem Bruchteil des Anschaffungswertes der Kamera sollte einem die Sache wert sein. Besonders wer gerne und oft blitzt, oder die Fotos oft auf dem Kameradisplay anschaut, braucht viel Batterien.

Wer in die USA oder andere entfernte Ziele  reist, sollte an die passenden Netzadapter denken. Das beste Netzteil nutzt nix, wenn man es nicht in die Steckdose stecken kann. Und erst am Urlaubsort suchen zu müssen, in welchem Laden die Dinger erhältlich sind, ist Zeitverschwendung und oft teurer als daheim.

Speicher

Auf Speicherkarten trifft dasselbe zu. Ich habe lieber mehrere kleine als eine große. 2 Karten à 4 Gigabyte sind heutzutage erschwinglich und man hat Ersatz, wenn eine mal kaputt oder verloren geht.

Einen wasserdichten, höchst stabilen Aufbewahrungsort (sozusagen katastrophensicher!) für die Karten gibt´s von GePe: Den „Card Safe(TM) Extreme“. Link zur GePe Website

Wohin aber mit den Fotos, wenn man alle Karten voll hat?

Zunächst einmal habe ich Kartenlesegeräte, die es ab 10 € gibt. Damit schone ich auch die Akkus der Kamera, denn die Stromversorgung beim Entladen der Speicherkarte übernimmt der PC.

Als kleineres Zwischenlager kann man einen etwas größeren (bis 32 GB erhältlich) USB-Stick verwenden. In vielen Hotels stehen PCs und Internet Cafés gibts ja an fast jeder Ecke. Dort kann man die Speicherkarte entladen und auf den USB-Stick übertragen. Der Stick ist dann im Hotelsafe (zusammen mit Pass, Flugtickets und Kreditkarte!) gut aufgehoben. Oft ist dort auch noch Platz für die Kamera wenn man zum Strand geht.

 

Online-Speicher

Alternativ gibt es im Internet Server mit kostenlosen Speicherplatz. Wenn Ihr Euch bei solchen Diensten anmeldet, könnt Ihr von Unterwegs so Eure Bilder sichern. Den Zugang am Besten schon Zuhause anlegen, Benutzernamen und Passwort notieren ;-).

Der Schweizer Dienst „MyDrive“ bietet z.B. 2 GB kostenlosen Speicherplatz.

http://www.mydrive.ch/

Ebenso bietet Nikon auf

http://www.mypicturetown.com/

2 GB kostenlosen Speicherplatz für Bilder an.

Unglaubliche kostenlose 25 GB Speicher bietet „Windows Skydrive“

http://windowslive.de/skydrive/

Dabei werde ich allerdings schon  mißtrauisch, denn soviel Speicherplatz kostenlos, da steckt doch irgendwas dahinter…?

Der Nachteil an den Online Speichern: Das Hochladen dauert deutlich länger als das Herunterladen. Könnte sein, dass bei einer langsamen Leitung das Hochladen zu einer Geduldsprobe wird. In anderen Ländern sind die Leitungen meist langsamer als in Deutschland. Da machen auch die „Hightech“-USA keine Ausnahme.

Eine zugegeben nicht sehr preiswerte Alternative sind externe Festplatten mit Bildschirm und Fotosoftware (sogenannte Bilder-Tanks oder Fotospeicher). Sie stellen aber auch ein Sicherungsmedium für den Rechner zuhause dar, da sie bis zu 500 GB Größe erhältlich sind. Zudem kann man sie mitnehmen und die Urlaubsbilder unterwegs vorführen. Meist kann man damit sogar Musik hören und Filme ansehen. Hier der Link zu Amazon, weiter unten auf dieser Seite auch weitere Bilderspeicher anderer Hersteller  („Kunden, die diesen Artikel angesehen haben…“).

Stativ

Um das Gepäck nicht unnötig zu vergrößern aber doch für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, darf ein Stativ nicht zu groß sein. Ihr fahrt ja in den Urlaub und nicht zum Workout. Da kommt das „Joby GorillaPod“ gerade recht.

Klein genug, um noch in die Kameratasche zu passen, leicht genug um gewichtsmäßig „unauffällig“ zu sein, aber sehr universell.


Denn es klammert sich zur Not an Äste und Geländer und steht auch so ganz stabil.

Allerdings nur bei nicht gar so schweren Kameras. Bei meiner D300 mit Handgriff und 2 Akkus wirds schon etwas wabbelig. Aber sonst ein genialer Behelf.

Der zusätzlich erhältliche Kugelkopf macht die Sache komfortabler, besonders bei Aufnahmen im Hochformat. Auch hier der Link zu Amazon.

Wetterschutz


Wer nicht gerade eine der „Lowe“-Kamerataschen mit dem ausziehbaren „Regenmantel“ besitzt, tut gut daran eine Plastiktüte in die Tasche zu packen. Bei unvorhergesehenen Regenfällen ist das überlebenswichtig für die Kamera und das Zubehör. Prinzipiell kommt die Kamera ins Handgepäck, wer weiß, was auf dem Weg vom Check-In zum Frachtraum alles so passiert. Es gab schon Kollegen, deren Equipment im strömenden Regen auf´s Beladen warten musste und zuhause total durchnässt ankam.

Sauberkeit und Putzen

Ein Staubpinsel und ein Mikrofasertuch sollten auch immer dabei sein. Der Pinsel sollte auch fettfrei sein – aber es muss nicht der Antistatikpinsel aus dem Fotofachgeschäft für 30 € sein. Es tut ein ganz billiger. Das schöne blaue Set gab´s bei ARAL – ich glaube sogar kostenlos.

Im Grunde mögen Frontlinsen und Sucherokulare sogar noch lieber Regen als blanke Fettfinger – aber „shit happens“ und Mikrofaser-/Brillenputztücher sind wie dafür gemacht, ein Objektiv (oder die Kamera) zu säubern.

Sensorreinigung

Bei geringer Riskobereitschaft Eurerseits solltet Ihr eine Sensorreinigung dem Kameraservice überlassen. Das ist nicht ganz billig, aber sicher. Kratzer auf dem Sensor gehen nicht mehr weg! Wenn Ihr aber meint es ist unerlässlich: Nur vor dem Fotografieren (dann ist der Sensor noch kalt!) die Kamera gemäß Bedienungsanleitung vorbereiten, dann über Euch halten (die Schwerkraft!) und MIT TROCKENEN LIPPEN den Sensor abblasen. Meiner Ansicht nach brauchts keinen Gummipuster. Wenn das nichts hilft – auf zum Fachmann.
Die beste Vorsichtsmaßnahme ist, beim Objektivwechsel vorsichtig, aber schnell zu sein und windgeschützte Orte aufsuchen. Ansonsten ist die inzwischen in viele Kameras  eingebaute Sensorreinigung sehr wirkungsvoll.

Gegenlichtblende

Die Gegenlichtblende (oder besser „Streulichtblende„) ist keine Angeberverlängerung für Telefetischisten, sondern hält Gegen- bzw. Streulicht ab und hilft, qualitativ gute, kontrastreiche Bilder zu machen. Zudem ist sie eine wirkungsvolle Knautschzone. Ein Skylightfilter als Objektivschutz verhilft meiner Meinung nach nur dem Fotohändler zu mehr Umsatz, ist aber kein notwendiger Frontlinsenschutz. Ich behandle meine Kameras nicht wie rohe Eier, hatte aber noch nie einen Kratzer auf der Linse.

Wissen

Monitor und Farben

2. April 2010

Monitorkalibrierung oder
die korrekte Darstellung von Farben

In meinen Kursen sind oft Teilnehmer, die sich über die unterschiedliche Darstellung der Farben am Rechner zuhause und im Kurs wundern. In diesem Artikel möchte ich zu diesem Problem etwas Licht ins Dunkel bringen.

Zum einen liegt das Problem natürlich am Beamer, an dem auch mein Laptop (der einen kalibrierten Monitor hat) angeschlossen ist. Beamer taugen meist nicht zu einer korrekten Darstellung von Farben. Besonders auffällig ist das bei Hauttönen unserer Portraitaufnahmen – was daran liegt, dass wir hierbei einen guten Vergleich haben, denn bei den Hauttönen von Menschen haben wir natürlich die beste Vergleichsmöglichkeit.

Den Monitor des heimischen PCs perfekt zu kalibrieren ist ein nicht ganz billiger Luxus – und das Ergebnis hängt von einigen Faktoren ab: Einerseits natürlich von der Qualität des Monitors, von der Kalibriermethode und dem Farbmessgerät und dessen Software. Dass die Kalibrierung Eures Monitors trotzdem nicht dazu führt, dass Eure Fotos dann auf anderen Monitoren ganz genauso aussehen, liegt an den unterschiedlichen Bauweisen, der Art der Farbdarstellung aber auch des Alters des Monitors. Die sehr teuren (größere 4-stellige Beträge!) Monitore können „hardwarekalibriert“ werden, normalerweise kann der Normalbürger nur eine „Softwarekalibrierung“ durchführen, die aber zu sehr ordentlichen Ergebnissen führt.

Monitortest als Bildschirmhintergrund von ECI.org

Bevor Ihr aber viel Geld für ein Kalibrierungsgerät ausgebt, könnt Ihr erstmal ausprobieren, ob Ihr nicht mit „Bordmitteln“ eine vernünftige Einstellung hinbekommt. Zu diesem Zweck gibt es Bildschirmhintergründe zum Laden bei ECI.org. Kostenlos!

 

 

Das ist der Link zur Downloadseite von ECI.org:
http://www.eci.org/doku.php?id=de:downloads (Etwas weiter unten auf der Seite unter „Monitore“)
Es gibt verschiedene Dateien –
für MAC: (Link für die MAC-Datei)
und für PC: (Link für die PC-Datei)

Mit diesem Bildschirmhintergrund und der Anleitung zum Monitortest in der beigefügten .pdf-Datei (bitte lesen!) könnt Ihr kontrollieren, ob Euer Monitor prinzipiell gut eingestellt ist.

Falls nicht, habe ich im Folgenden ein paar Tipps:

Monitor Calibration Wizard für Windows

Bei der Recherche zu diesem Artikel ist mir auch ein „Monitor Calibration Wizard“ für Windows untergekommen,

 

den es hier als Freeware (kostenlos) zum Download gibt:

http://www.pcwelt.de/downloads/Monitor-Calibration-Wizard-562557.html

Da ich kein originales Windows besitze, würde ich mich freuen, wenn mir der eine oder andere mal seine Erfahrungen mit dieser Software mitteilen würde!

Kalibrierungsassistent beim MAC

Ja, selbst beim „MAC“ sollte man kalibrieren, die Standard-Einstellungen sind recht „kühl“(=bläulich).
In den Systemeinstellungen beim MAC findet Ihr unter dem Symbol „Monitor“ das Dialogfeld „Monitor“ und „Farben“ und unter „Farben“ den Menüpunkt „Kalibrieren.“

 

Hier kommt Ihr zum „Kalibrierungsassistent“, der Euch im „Expertenmodus“ (siehe blaue Checkbox!) durch verschiedene Dialogfelder führt, wo Ihr mit der Maus die Monitorfarben nach Eurem persönlichen Eindruck einstellen könnt und so Euer eigenes Monitorprofil erstellt.

Am besten, Ihr macht das dreimal und sucht Euch dann die beste Einstellung aus.

Natürlich sind diese Ergebnisse nicht mit einer professionellen Kalibrierung vergleichbar, aber besser als ohne.

Kolorimeter (Farbmessgeräte) zur Monitorkalibrierung

Wer dann doch etwas intensiver in die Kalibrierung einsteigen will, greift dann zu einem Kolorimeter. Das gibt es zusammen mit der Software so ab 130 € – wie etwa den „Datacolor Spyder 3.“ (Der Link führt Euch zum „Cyberport“-Onlineshop). Dabei setzt ihr das Gerät auf den Monitor auf, und die Software erstellt ein Farbprofil.
Da der Monitor mit der Zeit an Helligkeit verliert (wie das bei den Flachbildschirmen aussieht, ist mir leider nicht bekannt), sollte man etwa einmal im Jahr ein neues Monitorprofil erstellen. Also den Kolorimeter nicht nach der ersten Benutzung wieder verkaufen! 😉

Wissen

Blitzen

24. März 2010

Blitzen bei Dunkelheit

Mit den Aufsteckblitzen („ann Metz mecherd ich aa“) oder auch den kleinen, in die Kamera eingebauten „Elektronenblitzgeräten“ stand ich lange Zeit auf Kriegsfuß. Ich kann inzwischen sagen, dass ich damit meinen Frieden gemacht habe – die grosse Liebe ist es aber immer noch nicht. „Kaltes“ Licht direkt von vorne ist nicht meins.

Zuweilen führt aber kein Weg am „Metz“ vorbei. Bei Nacht oder in Innenräumen ist – trotz immer lichtempfindlicheren Kameras – selten soviel Licht, dass wir ohne Blitz auskommen. Aber: Kennt Ihr diese Art von geblitzten Aufnahmen?:

Bleiche Gesichter vor schwarzen Hintergründen? Nach ein paar Wochen keine Ahnung mehr, wo Ihr das Bild gemacht habt, da ja die Information im Umfeld fehlt?

Das muss nicht sein, wenn Ihr manuell das vorhandene Licht messt (wie auch bei der Belichtungsmessung beschrieben) und dann Euren Blitz dazu einschaltet.

 

Dann könnte das Bild so aussehen:

 

Gleicher Ort, ein paar Minuten später… Und schon wirkt die junge Dame nicht mehr so blass…  und das Foto ist nicht mehr so beliebig, denn man sieht, wo es fotografiert wurde.

Alternativ könnt Ihr auch mit Zeitautomatik (A) fotografieren. Warum aber besser nicht mit Blendenautomatik (S)?

Nur die Blende ist bei der Blitzsteuerung relevant

Unser Kamera-Verschluss funktioniert „anders“: Die Verschlußzeiten werden nicht auf die Weise „auf———– zu“ (bei langen Verschlußzeiten 😉 ) oder „auf-zu“ (bei kurzen Verschlußzeiten) gebildet. Vielmehr haben Spiegelreflexkameras einen sogenannten Schlitzverschluß, bei dem zwei aufeinander folgende Verschlußvorhänge die Verschlußzeiten bilden. Je kürzer der Abstand der Vorhänge, desto kürzer die Verschlußzeit.

Das bedeuted aber beim Blitzen, dass bei zu kurzen Verschlußzeiten ein Teil des Bildes dunkel („abgeschattet“) wäre, da die Verschußvorhänge während der Belichtung einen Teil des Bildes verdecken.

 

In diesem Zusammenhang wäre auch die Blitz-Synchronzeit zu erwähnen. Bei dieser Verschlußzeit liegt beim Auslösen das gesamte Format frei und der Blitz kann das ganze Bildformat ausleuchten. Das bedeutet, dass der erste Verschußvorhang schon „angekommen“ ist, während der zweite Vorhang noch nicht „unterwegs“ ist. Also ist die Blitzsynchronzeit die kürzest mögliche Verschlußzeit, mit der wir komplett vom Blitz ausgeleuchtete Fotos bekommen. Die modernen Kameras stellen in der Regel diese Zeit ein, wenn wir den eingebauten oder einen Systemblitz einschalten.

Also können wir die Belichtung beim Blitzen nur durch die Blende steuern, die beim Auslösen immer auf den eingestellten Wert springt. Wenn wir nun Blendenautomatik eingestellt haben, ändert sich die Blende, und der Blitz muß in unterschiedlichen Leistungen blitzen – und das wirkt sich auf die Lebensdauer der Batterien aus. Zudem ist für mich die Blende eher ein Mittel zur Bildgestaltung als zur Belichtungssteuerung.

Mehr zu dem Thema gibt´s im folgenden Artikel:

Wissen

Der eingebaute Belichtungsmesser (2)

16. Februar 2010

Zeigt Euch die Anzeige unterhalb der Skala alle Rechtecke und zusätzlich einen Pfeil im Plus- oder Minusbereich an, dann seit Ihr sehr weit von einer korrekten Belichtung entfernt. In diesem Fall (siehe Abbildung) würdet Ihr mehr als 3 Lichtwerte unterbelichten, das Foto wäre viel zu dunkel.

Henkerssteg-009

Display Nikon unterbel

 

Also müsst Ihr zunächst die Blende „aufmachen“, d.h. den Blendenwert verkleinern, da ihr eine kleine Blendenöffnung eingestellt habt. Diese  Option ist deshalb die erste Wahl, da Ihr immer versuchen solltet, die Verschlusszeit möglichst kurz zu halten, um das Foto bei der Belichtung nicht zu verwackeln.

Henkerssteg-011

Display Nikon minus 1LW_3

 

Auch nach dem kompletten Öffnen der Blende wäre die Belichtung immer noch zu dunkel. Nun müsst Ihr doch noch die Verschlusszeit  etwas verlängern, um auf den richtigen Belichtungswert zu kommen.

Henkerssteg-008

Display Nikon NULL_2

Mit dieser Einstellung kann man leben, ein kleiner Teilstrich macht uns  das Bild nicht kaputt. Alternativ könntet Ihr auch die Empfindlichkeit (den ISO-Wert) erhöhen, damit Ihr eine Verschlusszeit mit geringerer Verwacklungsgefahr wählen könnt.

 

 

Wissen

Der eingebaute Belichtungsmesser (1)

12. Februar 2010

Die meisten Teilnehmer meiner Fotokurse können mit der Einstellung „M“ für die manuelle Belichtungsmessung wenig anfangen. Für diejenigen und die anderen Interessierten möchte ich hier zur Aufklärung beitragen.

Anzeige auf einer Nikon-Spiegelreflexkamera:

Display-Nikon

(Klick auf Foto vergrößert das Bild)

Einige der Symbole und Informationen (die Wichtigsten) seht Ihr übrigens auch beim Blick durch den Sucher (unter dem Sucherbild).

z.B. die Programmart: M für Manuelle Einstellung,

P für Programmautomatik, (die Kamera macht mit Euch was sie will ;-))

S für Verschluss (Shutter)-Priorität (Ihr wählt die Verschlusszeit, die Kamera bestimmt die Blende).

A für Blenden (Aperture)-Priorität (Ihr stellt die Blende ein, die Kamera bestimmt die Verschlusszeit).

Es gibt noch ein paar andere Varianten, aber da kann ich Euch den Blick in das Handbuch nicht ersparen.

Oben in der Mitte seht Ihr die gerade eingestellte Verschlusszeit, allerdings nur den Nenner des Bruches (1 durch…), also in dieser Abbildung 1 320stel Sekunde.

Oben links („F„) wird die gerade eingestellte Blende angezeigt, in diesem Beispiel Blende 4.

Wie sich diese Einstellungen auf die Belichtung Eures Fotos auswirken, könnt Ihr an der Skala in der Mitte (grün umrandet, „Belichtungsmesser“) ablesen. In der Mitte der Skala ist eine Null „0„, links ein Plus- und rechts ein Minuszeichen. Die Skala ist links und rechts der Null jeweils in drei Teile unterteilt. Diese Teilstriche entsprechen einem Lichtwert, die drei kleinen Teile dazwischen einem drittel Lichtwert (LW). Unter dieser Skala „bewegt“ sich eine weitere Skala nach links oder rechts, die auf das durch das Objektiv fallende Licht reagiert.

Prinzipiell ist Euer Foto richtig belichtet, wenn von dieser Skala nur ein Element unter der Null stehen bleibt. (siehe Abbildung)

Display Nikon NULL

 

Diese Belichtungseinstellung würde ein um 1 Lichtwert unterbelichtetes Foto ergeben:

Display Nikon minus 1LW

 

Den gleichen Belichtungseindruck würden diese Einstellungen ergeben:

Display Nikon minus 1LW_2

 

Ich habe hier durch das Schliessen der Blende um 1 LW nur noch die Hälfte des Lichtes – und dadurch den gleichen  Belichtungseindruck wie bei dem Beispiel mit 1/100 sec und Blende 4.

In aller Regel entspricht eine Raste des Drehreglers für die Zeit- bzw. Blendeneinstellung 1/3 LW, also entsprechen drei Drehungen einem ganzen Lichtwert. Dreht Ihr den Regler also für die Verschlusszeit nach links, müsst Ihr bei der Einstellung der Blende den Regler die gleiche Anzahl von Rasten nach rechts drehen, um den gleichen Belichtungseindruck zu erzielen.

Weitere Informationen zu dem Thema im folgenden Artikel: Der eingebaute Belichtungsmesser (2)

 

 

Wissen

Bildgestaltung mit Objektiven 2

12. Juli 2009

Bildbeispiele eines Portraits, aufgenommen mit verschiedenen Objektiv-Brennweiten

Hier einige Beispiele, wie die Wahl der Brennweite eine Portraitaufname beeinflussen kann.

Ich habe meine Tochter mit 10mm, 20mm, 38mm, 75mm, 116mm und 200mm Brennweite fotografiert. Dabei stand sie immer an der gleichen Stelle, nur ich hatte immer soviel Abstand, dass ich sie etwa im gleichen Auschnitt abbilden konnte.

Die Blende war 5,6 und 5, die Verschlußzeit variierte mit den etwas wechselnden Lichtverhältnissen.

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Hier das krasse Negativbeispiel: 10mm Objektiv: Macht aus dem Portrait eine Karikatur. Vom Hintergrund ist soviel zu sehen, dass er schon wieder ablenkt.

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Etwas besser von der Darstellung, aber immer noch verzerrt: das 20mm Objektiv – und immer noch sehr viel Hintergrund.

 

 

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Hier das 38mm Objektiv: Sieht doch gleich viel besser aus! Auch ist der Kopf nicht mehr im Himmel. Der Hintergrund ist aber fast noch scharf.

 

 

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Mit dem 75mm wird auch der Hintergrund langsam o.k. Immer noch sehr konkret, aber schon ruhiger. Beachtet auch, wieviel vom Hintergrund noch auf dem Bild ist – um wieviel enger der Bildwinkel ist!

 

 

ww_tele-028

Mit der 116er Brennweite sieht man nun auch bei dieser verkleinerten Abbildung, dass der Hintergrund unscharf ist.

 

 

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Und das 200er macht das Ganze eindeutig – allerdings muß man als Fotograf nun schon laut sprechen, um vom Modell verstanden zu werden 😉 Allerdings (sagt man) „raffen“ die langen Telebrennweiten die Distanzen, sodass ein Modell nun etwas „flach“ wirkt.

Wissen

Bildgestaltung mit Objektiven

22. Juni 2009

(Technische Informationen zur Fotografie)

Objektive

Im Zeitalter der günstigen Zoom Objektive (=Objektive mit stufenlos veränderbarer Brennweite) kommt in Vergessenheit, dass jedes „starre“ Objektiv – also eines mit fixer Brennweite – bestimmte Eigenschaften hat, die nicht nur etwas mit geringerer Vielseitigkeit (oder oft auch geringerem Preis) zu tun haben. Nicht zuletzt sind Spiegelreflexkameras auch dafür gedacht, dass man Objektive wechselt – und das sollte man sich zunutze machen. Alleine wegen des schönen, hellen Sucherbildes eine Spiegelreflexkamera zu kaufen, wäre doch Verschwendung!

Eigenschaften verschiedener Objektive bzw. Objektivbrennweiten

beispiel_ww-01

Beispiel für eine Weitwinkelaufnahme

 

Ein Weitwinkelobjektiv „sieht“ Dinge anders als ein Teleobjektiv. Ein Weitwinkelobjektiv „dehnt“ Distanzen und sorgt für „Tiefe“ in einem 2-dimensionalen Medium (dem Foto). Ein Teleobjektiv „rafft“ die Distanzen, sodass die Entfernungen zwischen Gegenständen geringer scheint als sie ist. Auf diesem Bild wird die Person im Vordergrund fast genauso groß wie die Kirche im Hintergrund abgebildet – eine typische Weitwinkelaufnahme.

Ein gutes Beispiel dafür ist, wenn Ihr Euch vorstellt, Ihr fahrt eine lange gerade Strasse entlang und sucht eine Parklücke. Erst, wenn Ihr ein paar Meter davor seit, seht Ihr, ob der Platz für Euer Auto reicht. Von weitem seht Ihr wie ein Tele-, aus der Nähe wie ein Weitwinkelobjektiv.

Bildgestaltung durch die bewusste Wahl des Objektivs

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Beispiel für Tele-Aufnahme

 

Insofern fängt also Bildgestaltung zunächst einmal mit der Wahl des Objektives bzw. der am Zoomobjektiv eingestellten Brennweite an. Die eingestellte Brennweite könnt Ihr am Zoom ablesen. Sie wird in Millimetern (mm) angegeben.

Eine gute Idee wäre, dasselbe Motiv mit verschiedenen Brennweiten zu fotografieren – aber immer so, dass Euer Motiv gleich gross erscheint. Dann vergleicht die Bilder miteinander.

Bei diesem Bild kann man nicht mehr erkennen, wie weit der Hintergrund von der Person im Vordergrund entfernt ist. Zudem ist er sehr unscharf – typisch für ein längeres Teleobjektiv, fotografiert mit weit offener Blende.

Ob ein Objektiv ein Weitwinkel- oder ein Teleobjektiv ist, hängt zunächst einmal vom Format des Films bzw. der Größe des Sensors der Digitalkamera ab. Klassisch (abgeleitet vom Kleinbildfilm – 24x36mm) ist ein 50mm Objektiv ein „Normalobjektiv“ da es Dinge etwa so abbildet wie wir sie sehen.

Grob gesprochen ist jedes Objektiv mit einer Brennweite länger als 50mm ein Teleobjektiv, ein Objektiv mit einer Brennweite kürzer als 50mm ein Weitwinkelobjektiv.

Bildwinkel



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Beispiel für eine Weitwinkelaufnahme

 

Teleobjektive raffen nicht nur die Distanzen, sie engen auch durch einen  geringen Bildwinkel die Bildausschnitte ein. Dadurch schätzen besonders Neulinge in der Fotografie die längeren Brennweiten, denn sie erleichtern die Konzentration auf ein Motiv. Zudem wird durch die geringe Tiefenschärfe der Hintergrund unscharf und hebt das Motiv klar hervor.

Weitwinkelobjektive haben einen größeren Bildwinkel als Teleobjektive. Dadurch kommt beim Weitwinkel auch bei Aufnahmen aus kurzer Distanz viel Umfeld und Hintergrund mit aufs Bild. Da Weitwinkelobjektive überdies eine große Tiefenschärfe haben, fordern sie weit mehr die gestalterischen Fähigkeiten des Fotografen, sonst wirken diese Fotos oft verwirrend oder überladen. Dabei wirken gelungene WW-Aufnahmen oft sehr intensiv, da der Betrachter den Eindruck hat, er ist mitten im Geschehen.